Psalms 42

Text: Psalm 42,1-11 Der 42. und 43. Psalm haben eine gemeinschaftliche Überschrift; eine Unterweisung der Kinder Korah, vorzusingen. Der dreifache Zuspruch den der Bedrängte seiner Seele getan hat, Psalm 42, 6-12. und Psalm 43, 4. 5. verbinden diese zwei auf das Genaueste miteinander, wie denn auch der übrige Inhalt es so gibt, daß darin ein aus der Tiefe zu GOtt schreiendes, nach und nach aber zu mehrerer Ruhe und Stärkung in GOtt gebrachtes Herz beschrieben wird. Die umgetriebene Seele bezeugt ihr sehnliches Verlangen nach GOtt und nach der Gemeinschaft der Heiligen, die ihres GOttes bei seinem Dienst froh sein können, V.2. Manche geben vor, es sei der Erfahrung nicht gemäß, daß der Hirsch nach frischem Wasser schreie. Gesetzt es wäre so, so könnte man die Worte auch von einer bei den Hirschen nicht ungewöhnlichen Krankheit verstehen, da sie die Wasserscheue haben, und zwar dem Wasser zulaufen, aber davor stehen, und nicht davon trinken können, und deswegen schreien, welches sich dann noch näher auf den Zustand einer Seele schickte, die zwar GOttes Trost in der Nähe um sich hat, aber doch jetzt nicht nach Wunsch zugreifen, und sich daran ersättigen kann, V.3- 5. Im Geist setzt und stillt er seine Seele, daß sie nicht sei, wie ein Entwöhnter, der den Verlust seiner Mutter nicht ertragen kann, V.6. Er legt sich ins Gebet vor GOtt, darin man wohl spüren kann, wie er sich des Kummers gern erwehrt hätte, aber immer wieder davon angefallen worden ist, V.7-1 1. Er wiederholt den Zuspruch an seine Seele, wie man einen Entwöhnten zu stillen eine Sache manchmal wiederholen muß, V.12. Er bittet wieder aufs Neue, mit zunehmender Zuversicht daß GOtt seiner Sache und ihm doch beim Licht seiner Gnade und Wahrheit wieder Zugang zu Ihm und seiner heiligen Gemeine vergönnen wolle.
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